Jerry Zeniuk

„Alle Bilder haben einen Bildraum oder eine Illusion, doch ein ausformulierter Bildraum leitet den Betrachter an, in ihn hineinzusehen und ein Bild zu entdecken“

(Jerry Zeniuk, How to paint, München 2017)

Jerry Zeniuk wurde 1945 in Bardowick bei Lüneburg als Sohn ukrainischer Eltern geboren, mit denen er 1950 nach Loveland, Colorado, USA emigrierte. 1964-1969 Studierte er an der University of Boulder, Colorado, die er als Master of Arts abgeschlossen hat. 1977 war Zeniuk Teilnehmer der documenta 6 in Kassel, des weiteren wurden seine Werke in London, Dublin, Düsseldorf, New York, München und Zürich. 1992-2011 hatte er die Professur an der Kunstakademie München inne. Heute lebt und arbeitet der Künstler in München und New York.

Jerry Zeniuk ist vor allem als Maler bekannt. Seine abstrakten, minimalistischen Gemälde von Klarheit, Ordnung und Struktur geprägt. Im ersten Moment mag das paradox klingen, weil die Werke farbintensiv sind und die Farbflächen recht expressiv wirken. Dennoch beruht ihre starke Wirkung gerade auf darauf, dass diese Elemente als gut organisierte Systeme vom Künstler konzipiert werden. Das Gleichgewicht der Farbflächen als Quelle der Harmonie ist in seinen Bildern zentral.

Ähnlich verhält es sich mit den grafischen Arbeiten, die als Spannungssysteme der locker gezeichneten Formen zu begreifen sind.

Seine Werke entziehen sich jedem Interpretationsansatz und doch versteht er die Malerei als eine universelle Sprache, die sich von allen anderen unterscheidet und bei längerer Betrachtung auf einer intuitiven Ebene vernommen werden kann.

In Kooperation mit der Edition Klaus Schmid werden hier zwei seiner Lithografien angeboten. Eine davon wurde für das Cover der Publikation „How to Paint“ verwendet – einer Essaysammlung von Jerry Zeniuk über die Malerei.

Klaus Schmid betreibt eine Druckwerkstatt mit dem Schwerpunkt Kupferdruck in Rosenheim. Er arbeitet sowohl unmittelbar mit Künstlerinnen und Künstlern zusammen, aber auch mit Institutionen, unter seinen Auftraggebern war auch schon das Lenbachhaus München.